Text: A.S.H. Pelikan • 1988/89

1) Ja, ja, ja…ich sehe gut aus
ja, ja, ja…ich bin in Form
ja, ja, ja…und das in meinem Alter
ja, ja, ja…ist ja nicht die Norm
hier zum Vergleich: meine Gegner
völlig fertig, abgeschlafft
ich dagegen: Bärenmarkenmuskelpaketbody voller Saft und Kraft
ja, ja, ja…

2) Du, du, du…was ist dein Geheimnis
du, du, du…werd ich oft gefragt
du, du, du…du weißt daß das geheim is’
du, du, du…hab ich dann immer gesagt
doch euch hier, Leute, verrat ich’s heute
ausnahmsweise, zum Eintrittspreise
also dann: Drei Dinge gibt es, die der Mann
zum Fit-Sein nicht gebrauchen kann
und das sind: Sex, Drugs und Rock’n’Roll

Denn Sex: zu beschwerlich
Drugs: zu gefährlich
Rock’n’Roll: viel zu laut und dumm und stark und unentbehrlich
Sex: zu beschwerlich
Drugs: zu gefährlich
Rock’n’Roll: viel zu begehrlich
also, Pelikan, mach und wehr dich
und sag ganz brav: nein, danke sehr
wir sind schließlich keine 30 mehr
nee, nee, nee…

3) Yeah, yeah, yeah…möglichst wenig Bewegung
yeah, yeah, yeah…gibt mir soviel Schwung
yeah, yeah, yeah…nur keine wilde Erregung
yeah, yeah, yeah…hält mich so tierisch junger
denn mit den Jahren muß man sparen
an Energie und Kraft wie nie
und ich halt mich fit auf Schritt und Tritt mit
– hier mein Hit – kein Sex, kein Drugs, kein Rock’n’Roll

Denn Sex: zu beschwerlich…

[Nun folgen ein paar einleitende Worte darüber, daß Sex für Männer ja ohnehin nur furchtbar stressig und nervig ist, weil:]

Irgendwo siehst du eine gutgebaute Frau
und dann geht es auch schon los, denn sie weiß genau
daß dein Körper reagiert auf jede kleine Wackelei
sie hat dich da schon in der Tasche, für’n Appel und ‘n Ei
und sie wackelt gekonnt, und wickelt dich ein im Nu
und du willst dich noch wehr’n, doch kriegst die Augen nicht zu
und so gelangen die Reize in dein dummes Gehirn
und das läßt sich davon dann auch auf der Stelle verführ’n
und entscheidet was geschieht, du hast jetzt nichts mehr zu sagen
also füg dich in dein Schicksal, es geht dir an den Kragen
dein Hirn heckt einen Plan aus und entfacht die Glut
dein Herz schlägt schneller – tut so’m Herzen gar nicht gut –
und es pumpt dein armes Blut aus allen möglichen Quellen
ohne Gnade durch die Adern zu den wildesten Stellen
und die Schwellkörper schwellen und geben echt Gas
und den schwellenden Teilen macht das auch noch Spaß
die werden groß und stark und richtig heiß auf Action
denken nur noch an das eine: wo bleibt die Satisfaction?
und dann geht die ganze Arbeit erstmal richtig los
denn das nächste Kommando lautet: raus aus der Hos!
und dir wird ganz heiß und richtig mulmig dabei
doch auch die junge Dame macht sich gerade eben frei
also weg mit den Klamotten um dich etwas abzukühlen
und dann schaltet dein Gehirn plötzlich um auf Fühlen
und du tastest dich ran, und sie tastet zurück
und so tastet man sich eben weiter, Stück für Stück
und dann packt sie nach dir, und dann grapscht du nach ihr
und dann fallt ihr über’nander her, blöd vor Gier
und jetzt geht es los, die Positionskämpfe beginnen
wer wird am Ende oben sein? nur einer kann gewinnen!
und ihr wälzt euch rum, und eh’ du weißt, wie dir geschieht
bist du plötzlich auch schon mitten drin im Zielgebiet
und dann rammelst du los wie ein wahrer Berserker
dein Atem geht schneller, dein Hecheln wird stärker
dein Herz macht Power und fängt an zu hämmern
die Spermien werden unruhig und beginnen zu wimmern
und du ackerst und rackerst und schwitzt wie Sau
und du röchelst wie’n Ochse und du weißt genau
du stehst wieder einmal kurz vor ‘nem Herzinfarkt
und wenn nicht heute wirst du nächstes Mal dann eingesargt
und dann ist es soweit, du bist fast am Ziel
jetzt nur nicht aus dem Rhythmus kommen, also mit Gefühl
und aufgepaßt, der nächste Stoß muß sitzen
alles auf die Plätze, fertig, spritzen!

Nee, wat’n Streß, ich hab die Nase davon voll
und auch als Künstler frage ich mich, was so toll daran sein soll
der Soundtrack – seid ehrlich – klingt wirklich erbärmlich
und die Choreographie erst…nee, sowas von ärmlich

[Und dann noch ein paar Bemerkungen dazu, daß man ja auch mit über 40, 50 oder 60 noch ein bißchen Spaß haben sollte, so daß am Ende noch ein leicht revidierter Schlußrefrain folgt:]

Okay, dann also Sex: vielleicht einmal jährlich
Drugs: auch nur ganz spärlich
Rock’n’Roll: hin und wieder, aber bitte nicht so laut
es gibt doch auch so nette leise Lieder
Sex: nur ganz spärlich
Drugs: ‘n Bier einmal jährlich
Rock’n’Roll: ausnahmsweise, aber bitte ganz leise